Nachdem ich euch das letzte Mal eine kleine Checkliste mitgegeben habe, was man als Model zu einem Fotoshooting am besten alles einpacken sollte (oder zumindest darüber nachdenken sollte, ob es sinnvoll wäre), gibt es heute den zweiten Teil des „Model Guide“ für euch. Vorbereitung ist nach wie vor das Zauberwort. Denkt immer daran, dass ihr beide die best möglichen Ergebnisse während eines Shootings erzielen wollt. Der Fotograf bereitet sich in der Regel intensiv auf ein Shooting vor. Da ist es nur höflich, ihm diese Ehre ebenfalls zu Teil werden zu lassen. Wie? Ganz einfach.
1. Die Kommunikation
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Trotzdem ist es erwähnenswert: nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. Sprecht also am besten im Vorfeld alle wichtigen Dinge mit dem Fotografen ab. Dazu gehören neben Ort, Datum und Uhrzeit auch die Frage, ob ihr euch selbst um das Make-Up kümmern sollt oder ob es eine Visa gibt (if so, sprecht darüber hinaus mit der Visa ob ihr am Tag des Shootings oder lieber davor Haare waschen sollt, ob ihr morgens eure eigene Tagescreme auftragen dürft und so weiter). Ihr solltet Aufnahmebereiche und das Thema definieren, absprechen ob es von beiden Seiten aus gewisse Vorstellungen gibt. Bei größeren Projekten hat der Fotograf sicherlich auch ein sogenanntes Moodboard erstellt, dass er euch zeigen wird (wenn nicht, fragt danach). Ein Moodboard ist eine Seite (digital oder in Papierform), auf der Bilder zu sehen sind, die den Stil und die Stimmung (mood) des geplanten Fotoshootings zeigen.
2. Das Outfit
Ach ja, das ist anscheinend ein Thema, das immer wieder aufkommt. Unter dem Punkt Kommunikation habe ich ja bereits angedeutet, dass es wichtig ist euch im Vorfeld über die Vorstellungen des jeweils anderen zu informieren. Wenn ihr ein bestimmtes Thema abdecken wollt, ist es sinnvoll dem Fotografen schon einmal ein paar Bilder der Outfits zu schicken, die ihr euch vorstellen könntet. So seht ihr direkt, ob ihr euch gegenseitig verstanden habt und es gibt die Möglichkeit noch einmal Feinheiten abzustimmen. Ich lese in letzter Zeit mehrfach „Beschwerden“ von Fotografen, die Models hätten nur ein Outfit zum Shooting mitgebracht und keine passenden Schuhe dabei gehabt etc. Dem kann man vorbeugen, indem man die Frage nach dem (oder den) Outfit(s) bereits vorher klärt.
3. Der Vertrag
Da breche ich selbst oft meine eigene Regel, zugeben. Als Tipp ist es aber dennoch wertvoll. Nachdem ihr alle Einzelheiten für das anstehende Fotoshooting geklärt habt, lasst euch vom Fotografen vorab den TfP-Vertrag zusenden, der alle Vereinbarungen enthält, die ihr getroffen habt. So könnt ihr euch direkt die Konditionen durchlesen, zu denen euer Shooting stattfindet und gegebenenfalls noch Rückfragen stellen. Wie gesagt, ich breche meine Regel diesbezüglich selbst leider zu oft und schicke nur den Blanko-Vertrag raus (wenn überhaupt *hust*). Aber ich gelobe Besserung!
4. Die Inspiration
Egal ob ihr schon ewigkeiten im Geschäft seid und haufenweise Posings im Repertoire oder erst ein paar Shootings hinter euch habt: schaut euch Posen an, die eurer Meinung nach am besten zu eurem geplanten Fotoshooting passen. Ich nehme da immer gerne Pinterest zu Hilfe. Dort lege ich mir zu jedem Shooting oder Thema Pinwände an und sammel Posen, die ich dann dem Model zeigen kann. Wenn ihr noch nicht so viel Erfahrung habt, ist es zusätzlich hilfreich, wenn ihr die von euch ausgewählten Posen zu Hause vor dem Spiegel übt. So vermeidet ihr unangenehme Überraschungen am Set (ich habe mir mal ne üble Zerrung geholt, weil ich unbedingt diese eine, sexy Pose ausprobieren wollte. Aua!).
Ich glaube, das waren die wichtigsten Punkte von meiner Seite aus. Habt ihr noch Ergänzungen? Fehlt etwas oder haltet ihr einen der Punkte für totalen Quatsch? Habt ihr selbst vielleicht ein bestimmtes Ritual mit dem ihr euch auf ein Shooting vorbereitet? Berichtet mir doch gern in den Kommentaren davon.
Viele Grüße,
Auri
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